Kinderfahrrad mit oder ohne Rücktritt kaufen?

Sobald es in unseren Breiten wieder etwas wärmer wird, steht die Zweiradsaison natürlich auch wieder vor der Tür. Fahrradbegeisterte Eltern würden natürlich am liebsten ihre Schützlinge gleich mit auf Tour nehmen. Doch bei der Wahl des richtigen Kinderrads kommt man dann schnell ins Grübeln.

Vor allem bei der Frage, ob das Kind mit einer Rücktrittbremse beginnen soll, scheiden sich die Geister. Direkt darauf folgen Streitpunkte, wie etwa: Ist eine Schaltung notwendig? Wenn ja wie viele Gänge? Ketten- oder lieber Nabenschaltung?

Um es gleich vorweg zu nehmen: Es gibt auf all diese Fragen keine wirklich richtige Antwort. Jedoch können wir an dieser Stelle die Vor- und Nachteile darlegen und auch bei der Entscheidung der Schaltungsfrage helfen.

Kinderfahrrad mit Rücktritt – Der Klassiker

Die meisten Leute kennen nur Kinderfahrräder mit Rücktritt. Zahlreiche Ratgeber und Händler empfehlen die Rücktrittbremse und sehen sie als ein absolutes Muss bei Kindern. Rücktritt bietet natürlich gewissen offensichtliche Vorteile, wie etwa, dass wesentlich weniger Kraftaufwand betrieben werden muss im Vergleich zu einer Handbremse.

Gerade bei billigen Bremsen erfordert es wesentlich mehr Anstrengung, um das Fahrrad in der Not schnell zum stehen zu bekommen. Auch passiert es Kindern sehr schnell, aus Versehen die Vorderbremse zu ziehen und schon fliegen sie über den Lenker. Und spätestens, wenn es darum geht, wer besser Bremsspuren ziehen kann, hat die Handbremse definitiv das Nachsehen. Leider ist jedoch die Rücktrittnabe ein recht schweres Bauteil, was eben gerade bei einem Fahrrad für Kinder keinen zu vernachlässigenden Nachteil darstellt.

Kinderfahrrad mit Freilauf – Es geht auch ohne Rücktritt

Kinderräder ohne Rücktritt sind mittlerweile zwar recht beliebt geworden, jedoch immer noch schwer zu finden. Öfters findet man sie eher im hochpreisigen Sortiment. Diese Fahrräder bremsen meistens mit Felgenbremsen, die jedoch besser sind, als ihr Ruf. Bei den meisten Eltern spielt sich bei dem Wort im Kopf ein Film im Kopf ab, von den ewig schleifenden und schwergängigen Backenbremsen.

Mutter mit Kind beim Fahrrad FahrenDoch weit gefehlt, heutzutage hat sich schon äußerst viel bei solchen Bremsen getan und es kommen sogar spezielle Bremshebel für Kinder zum Einsatz, die sich sehr leicht betätigen lassen, weil sie kindgerecht konstruiert sind.

Sie sind meist kleiner, als normale Bremsgriffe und der Drehpunkt liegt näher am Lenker. Somit entsteht eine geringe Griffweite, durch die auch kleine Kinder keine Probleme damit bekommen schnell und sicher bremsen zu können. Sind die Bremsen noch dazu ordentlich eingestellt und die Bremsbelege in Ordnung stehen Felgenbremsen absolut zu Unrecht im Ruf, schlechtere Bremsen, als die Rücktrittbremsen zu sein.

Prinzipiell gibt es nicht wirklich ein gewinnendes Argument, egal ob für die Rücktrittbremse oder Handbremse. Das Bremsverhalten an sich wird von den Kindern ja so oder so mit der Zeit intuitiv gelernt. Gerade bei Anfängern werden meistens ja noch die Füße als rettende Anker benutzt, sollte es zu brenzligen Situationen kommen. Wer dann schon sicher mit einer Bremse umgehen kann, macht eh fast nur Vollbremsungen, das wissen wir wohl alle noch aus unserer Kindheit. Langsames Herunterbremsen in Einklang mit dem Vermögen den Abstand zum Hindernis einzuschätzen entwickelt sich bei jeder Bremsenart. Jedoch hat die Handbremse einen nicht zu verachtenden Vorteil: Wenn das Kind sich schon von Anfang an an das Bremsen mit der Hand gewöhnt, ist es kein besonders großer Unterschied beim Umstieg auf ein größeres Fahrrad.

Schaltung ja oder nein?

Auch die Gangsschaltung ist bei Kinderfahrrädern ein ewiges Streitthema. Da am weitesten verbreitet die Rücktrittbremse ist, findet man an Kinderrädern deshalb auch oftmals eine Nabenschaltung. Natürlich gibt es Nabenschaltungen aber auch bei Freilaufrädern. Diese sind in der Regel wartungsfrei, was natürlich für die ungestüme Behandlung durch kinder besonders geeignet ist. Auch muss sie in der Regel nicht gereinigt werden und seien wir ehrlich, wie oft putzen Kinder schon ihr Fahrrad.

Meistens wir so mit Drehgriffschaltern durch die Gänge geschalten. Sie eignen sich gut, weil sie sich ähnlich eines Gasgriffes intuitiv bedienen lassen. In der Regel hat man die Wahl zwischen drei, fünf, sieben oder acht Gängen bei Nabenschaltungen. Hier sollte man abwägen, ob das Kind eine große Anzahl von Gängen überhaupt braucht. Oft ist es sogar so, dass kleine Kinder mit vielen Gängen schlicht und einfach überfordert sind.

Für blutige Anfänger reichen drei Gänge absolut aus. Wohnt man jedoch in bergigen Regionen mit wenig flachen Strecken und vielen Stellen, an denen es bergauf geht, dann könnten fünf Gänge durchaus mehr Freude machen. Faustregel ist außerdem: Mit höherer Anzahl der Gänge steigt auch das Gewicht!

Bei Kettenschaltungen gibt es ebenfalls die Qual der Wahl. Hier geht es bei fünf Gängen los. Eine Kettenschaltung punktet vor allem durch ihr geringes Gewicht. Jedoch muss das Kind die Schaltung konsequent warten, das heißt, die Kette sauber und vor allem gut geschmiert halten. Außerdem ist ein Schaltauge schnell mal verbogen, wenn es sich nicht sogar in die Felgen verfängt oder komplett abbricht. Des weiteren ist es nicht möglich, im Stand zu schalten.

Fazit

Eltern sollten sich beim Kauf eines neuen Kinderfahrrads gut überlegen, was sie bevorzugen. Gerade auf die Punkte im Text im Bezug auf das Kind sollte man eingehen und abwägen, was wohl passender ist. Die Bremswahl sollte man jedoch dem Kind überlassen. Gerade Kinder, die bereits ein Fahrrad davor hatten wissen meist genau, ob sie ihre vorherige Bremse behalten wollen oder die Art zu bremsen wechseln möchten.

Grundsätzlich empfehlen wir Kinderfahrräder ohne Rücktritt, damit sich Ihr Kind später nicht wieder umgewöhnen muss, wenn es auf größere Räder umsteigt.

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